
Krisenradar – Der Unicepta-Blog
Politik, Industrie, Konsumgüter: Das Unicepta-Team sammelt in seinem Blog aktuelle Krisenfälle, beobachtet potentielle sowie tatsächliche Issues und gibt einen Einblick in praktische Beispiele der Krisenkommunikation.
Auf dem richtigen Kurs – Kommunikationstraining für Schiffskapitäne von O.S. Energy
Die Reederei O.S. Energy ist ein Schiffsmakler, der sich auf Offshore-Projekte spezialisiert hat. Im Auftrag von Behörden und Kunden sind Schiffe und Besatzung des Glückstädter Unternehmens vor allem auf Nord- und Ostsee unterwegs. Ob zur Vogel- oder Schweinswal-Zählung mit Wissenschaftlern, zur Verkehrssicherung auf See, zur Beförderung von Personal oder Baumaterial zu Offshore Projekten, die Experten von O.S. Energy definieren und stellen für Ihre Auftraggeber das richtige Schiff mit entsprechender Ausrüstung und Personal. Aber auch für Bergungen auf See ist das Team von O.S. Energy ein kompetenter und erfahrener Ansprechpartner.
Doch wie stelle ich mich als Unternehmen kommunikativ auf, wenn ein Großteil der Arbeit auf Nord- und Ostsee oder in „fremden Häfen“ stattfindet. Für die Geschäftsführung um Vincent Nürnberg war klar, auf solche Situationen wollen wir unsere Mitarbeiter gut vorbereiten. Zusammen mit der Unicepta wurde ein zwei tägiger Trainingsworkshop entwickelt.
Bei den Trainings standen die internationale Crew und die Angestellten in Glückstadt im Mittelpunkt. Bei einem Vorfall auf See ist der Kapitän der erste Ansprechpartner von Interessierten und Medienvertreten. Daher galt es diese besonders auf unerwartete Statements und auf die Arbeitsweise der Medien in Ereignissituationen vorzubereiten. Mithilfe zweier Szenarien, die auf die kritischen Themenpotentiale des Unternehmens abgestimmt waren, wurde realitätsnah eine Ereignissituation nachempfunden. Vor der Kamera übten die Kapitäne souverän auf die Fragen professioneller Journalisten zu antworten. Zugleich galt es aber auch für das Glückstädter Team, unerwartete Telefonanrufe sicher entgegenzunehmen und angemessen zu reagieren.
Neben der Vorbereitung auf ein Ereignis dient ein Training der Crew auch dem Team Building. Selten sind mehrere Team Mitglieder an einem Ort. So fördert das Training die interne Kommunikation, den Zusammenhalt und das Gruppengefühl zwischen Land und See. Die Kapitäne aus verschiedenen Ländern konnten im Rahmen der Übung Ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen, kritischen Situationen austauschen und mit Hilfe der Unicepta Trainer einordnen und Handlungsanleitungen ableiten. Durch die Videoanalysen und die gezielten Hinweise der Trainer hat das Team nun ein besseres Gefühl für die Arbeitsweisen der Medien und für das Auftreten vor den Medien im Falle eines Ereignisses.
Brand bei Publikumsmesse
Krisensimulation bei Messegesellschaft zeigt Stärke des bereichsübergreifenden Ereignisstabs.
Unicepta Communication & Consulting berät seit etlichen Jahren Messegesellschaften bei der Implementierung und Pflege ihrer Ereigniskommunikation. Zuletzt simulierten wir für den Einsatzstab einer großen Publikumsmesse die kommunikativen Herausforderungen eines Brandes in einer voll besuchten Messehalle.
Ziel der Übung war das Zusammenspiel der verschiedenen Organe des Krisenstabs und der Supportfunktionen zu trainieren. Zugleich galt es, Verbesserungsvorschläge abzuleiten. Praxisnahe Erfahrung durch die Simulation realistischer Szenarien bringt Sicherheit, verbessert die Zusammenarbeit und vertieft das Rollenverständnis des Einzelnen.
Unicepta entwickelte ein detailliertes Drehbuch mit diversen Eskalationsstufen und Einspielern. Die unterschiedlichen Rollen mussten angemessen auf die eskalierende Situation reagieren und strategische und kommunikative Maßnahmen ergreifen. Fokus lag dabei auf der Kommunikation am Telefon und vor der Kamera, sowie auf den unterschiedlichen Abläufen. Die Veranstaltungen des Messeunternehmens erregen oft internationales Medieninteresse. Daher waren einige der telefonischen Einspieler von Unicepta unangekündigt auf Englisch und Spanisch gehalten.
Die Teilnehmer meisterten das Szenario mit Bravour. Das Zusammenspiel der verschiedenen Bereiche funktioniert und dennoch konnten im Detail Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden, die zu weiteren Optimierungen der internen Abläufe beitragen werden.
Ereigniskommunikation auf der Leuna-Dialog 2017
Das Thema Ereigniskommunikation treibt die Chemiebranche an. Das zeigte sich einmal mehr auf dem 12. Leuna-Dialog im Kulturhaus des dortigen Industrieparks. Dem Ruf des Industrieparkbetreibers, der InfraLeuna GmbH, zum Leuna-Dialog waren über 100 Dienstleistungsunternehmen gefolgt, die dort Mitte Mai ihr Know-how präsentierten.
Die Unicepta Communication & Consulting GmbH informierte über Leistungen rund um das Thema Krisenkommunikation. Dazu gehören präventive Maßnahmen, beispielsweise Medientrainings für verschiedene Hierarchieebenen. Damit der Geschäftsführer eines Chemieunternehmens bei einem im Notfall geforderten Statement vor die Kamera professionell agiert und Mitarbeitern am Telefon mit Journalisten- und Anwohner-Anfragen zurechtkommen. Die jüngsten Unglücke etwa der Unfall bei BASF im Herbst 2016 oder der Austritt einer Salzsäurewolke im Februar 2017 in Oberhausen haben die Sensibilität vieler Unternehmen für das Thema Ereigniskommunikation erhöht und so führte die Unicepta-Beraterin Anja Kleimeier auf dem Leuna-Dialog viele interessante Gespräche.
Zeitgleich präsentierten die Kollegen der Unicepta Schwestergesellschaft, Unicepta Gesellschaft für Marktkommunikation, ihre Publikationen für die Standortkommunikation in den Industrieparks Bitterfeld-Wolfen und InfraLeuna: Das LeunaEcho, das CP-Forum und das Werkstadt-Magazin.
Die Unicepta Büros Köln, Bitterfeld und Leuna bedanken sich für spannende Gespräche und freuen sich darauf, die geknüpften Kontakte zu vertiefen. Die 13. Leuna Dialog findet am 26. April 2018 statt.
Krisenkommunikation für Großveranstaltungen
Kalt erwischt: Noch ist es keinesfalls Standard, dass Mitarbeiter von Großveranstaltungen, die nicht zu den klassischen Rettungs- und Sicherheitskräften zählen, auf eine Krisensituation vorbereitet werden. Die Folge: Insbesondere Veranstaltungskommunikatoren sind in ihrer Rolle ohne ausreichende Vorbereitung und Ausstattung schnell überfordert. Denn im Ereignisfall erwarten Besucher, Medien und Behörden von Kommunikationsverantwortlichen schnell qualifizierte Informationen zum Ereignis.
Auf diese kommunikativen Herausforderungen ging Unicepta Geschäftsführer Herbert Abels in seinem Vortrag auf der diesjährigen Fachtagung des Internationalen Bildungs- und Trainingszentrums für Veranstaltungssicherheit (IBIT) am 23.11.2016 im RheinEnergie Stadion in Köln ein. Beispielhaft ging er auf die Bedürfnisse von Messegesellschaften mit ihren komplexen Anforderungen ein.
Herbert Abels hob die Bedeutung von Management-Systemen und Simulationen für die Ereigniskommunikation hervor. Beide können keinen hundertprozentigen Schutz vor Imageverlust in Folge eines Ereignisses bieten, dafür sind Krisensituationen und Vorfälle in ihrem Verlauf zu unvorhersehbar und komplex. Sie statten aber Unternehmen und ihre Mitarbeiter mit den notwendigen Instrumenten aus, um während eines Vorfalls handlungssicher zu bleiben.
Managementsysteme ermöglichen Veranstaltern, bei Eintritt eines Ereignisfalles rasch und nachhaltig sowohl intern als auch extern zu kommunizieren. Mitarbeiter können auf To-Do-Listen, Ablaufpläne und Sprachregelungen zurückgreifen und damit auch in Ausnahmesituationen professionell agieren.
In Krisensimulationen gewinnen die handelnden Personen praktische Erfahrungen und damit Sicherheit. Was sich mit der Szenarienarbeit in der Sicherheitsplanung etwa der Feuerwehr schon seit langem bewährt hat, nutzen auch Kommunikationsabteilungen in sensiblen Branchen als wichtiges Instrument der Vorbereitung auf Ereignisfälle. Und anders als noch vor einigen Jahren, muss man heute neben der Petro- und Chemieindustrie auch das Veranstaltungsgeschäft zu den sensiblen Branchen rechnen.
Krisensimulation für mehr IT-Sicherheit
Unicepta legt in einem Artikel für die Oktoberausgabe des Magazins für professionelle Informationstechnik iX die Notwendigkeit und Dringlichkeit von IT-Krisensimulationen dar:
Unsere Arbeitswelt ist heutzutage mehr denn je von komplexen IT-Systemen durchdrungen, verbunden mit einer neuen Dimension der Verwundbarkeit. Neben monetären Schäden für die Wirtschaft, können Cyber-Attacken auch öffentliche Versorgungsdienstleistungen erheblich beeinträchtigen. So legte 2016 ein Ransom-Virus im Raum Köln ein ganzes Krankenhaus lahm. In der Folge mussten einige OPs verschoben werden.
Die Politik hat diese Bedrohung erkannt und mit gesetzlichen Regelungen für IT-Schutzstandards reagiert. Das Energiewirtschaftsgesetz schreibt beispielsweise vor, dass die Branche sich auf einen verbindlichen Katalog von IT-Schutzmaßnahmen verständigt. In diesem Zusammenhang bieten sich Krisensimulationen als Qualitätsmanagement- Instrument an. Erfahrungen aus der fertigenden Industrie können dabei hilfreich sein. Sensible Industriezweige wie Raffinerien oder Kraftwerke unterliegen schon länger verschiedenen gesetzlichen Bundes- und EU-Auflagen, die regelmäßige Krisenmanagementübungen vorschreiben.
Ziel ist es, mit Hilfe einer Simulation das unternehmenseigene Krisenmanagementsystem auf den Ernstfall vorzubereiten und kritisch zu überprüfen. Auf Basis eines detaillierten Drehbuchs wird ein authentisches und dramaturgisch eskalierendes Szenario durchgespielt, in dessen Zentrum der Krisenstab steht. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Krisenkommunikation: Eine mögliche negative Außenwirkung während eines Ereignisses kann fatale Folgen für die Reputation und damit den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens haben.
In der IT-Sicherheit können solche Simulationen auch zur Krisenfestigkeit beitragen. Dabei besteht das Problem, Rahmenbedingungen für eine realistische Krisensimulation zu schaffen, um die technischen Lösungsfähigkeiten zu überprüfen. Denn im Gegensatz zur Industrie, ist es in der IT nur begrenzt möglich, Cyber-Angriffe in bestehenden Systemen zu simulieren, ohne deren Funktionalität erheblich zu beeinträchtigen. Stattdessen ist eine detaillierte Planung des Simulationsablaufs im Vorfeld notwendig, die sowohl die kommunikative Dynamik als auch die technischen Herausforderungen realistisch abbildet. Dies ist eine Herausforderung, die sich mittel- und langfristig für die Sicherheit von IT-Systemen und damit für den Schutz unserer Arbeitswelt auszahlen wird.